In Zeiten radikaler Umbrüche sichern allein Innovation, Transformationsfähigkeit und Lernen die Zukunftsfähigkeit von Unternehmen. Entweder wir passen uns dem Markt an oder wir werden angepasst. Soweit so trivial.
Die mächtigen Manager/innen in den Führungsetagen unserer Unternehmen scheinen dies teilweise zu ignorieren. Sind ihnen Macht, Status und Boni wichtiger als die Zukunft des Unternehmens? In vielen Fällen komme ich zum Schluss: JA!
Aktuelles Beispiel: Uli Hoeneß beim FC Bayern München. Kaum jemand verkörpert den Begriff Macht besser als er. Kantig, teilweise aggressiv und unbeirrbar vertritt er seine Meinung. Diese Haltung war noch bis vor wenigen Jahren ein Symbol für starkes, durchsetzungsfähiges Management. Immer häufiger aber blockieren Top-Manager notwendige Innovations- und Veränderungsprozesse.

Mir ist bewusst, dass es sich um ein heikles Thema handelt. Denn natürlich sollten wir den Leistungen der älteren Generation Respekt und Wertschätzung gegenüber bringen. Aber gleichzeitig müssen wir in disruptiven Zeiten viel hartnäckiger als bisher die Frage stellen, ob speziell die verantwortlichen Führungskräfte in Unternehmen noch am Puls der Zeit sind? Sind sie Vorbild für Innovation, Veränderung und Lernen? Sind sie neugierig und offen, wenn es um technologische und sonstige Veränderungen geht?
Die Antwort auf diese Fragen überlasse ich Ihnen.
Ich für mich komme immer häufiger zum Schluss: Wir müssen Blockierer in Organisationen hartnäckig und mit aller Macht bekämpfen. Denn es ist naiv zu glauben, dass sie sich von selbst verändern wollen und werden. Und ja, das ist vielfach auch eine Frage des Alters. Erfahrene Führungskräfte machen häufig gute Miene zum bösen Spiel, wenn der Veränderungsdruck steigt. Im Kern aber liegt ihnen das Bewahren viel näher als das verändern - denn darin sind sie wesentlich besser und kompetenter.
Jene, die sich für Innovation, Lernen und Veränderung in Unternehmen einsetzen, sollten gestärkt, geschützt und in Position gebracht werden. Zu diesem Schluss kommt übrigens auch die Moderne Verhaltensökonomie: "Unternehmen brauchen Rebellen mit Talent".
Wir sind bereit zu rebellieren.