Eine gute und lebenswerte Zukunft liegt in unseren Händen. Aber wir müssen dafür kämpfen, Verantwortung übernehmen und ins Tun kommen - auf allen Ebenen unserer Gesellschaft. Zukunft wird im Hier und Jetzt gemacht.
Der Wirtschafts- und Lebensraum Vorarlberg - in dem wir leben und arbeiten dürfen - ist eingebettet in eine starke und prosperierende 4-Länder-Region. Mit viel Fleiß, Engagement und Kreativität entwickelte sich das kleine Vorarlberg in vielen Bereichen zur Vorzeigeregion. Das ist Segen und Fluch zugleich - denn der Erfolg der Vergangenheit führt häufig zu Trägheit, Selbstgefälligkeit oder übermäßiger Selbstreferenzialität in der Gegenwart.
Wir stehen vor derselben Herausforderung wie viele andere Regionen auch: Wird die Transformation in die "neue Welt" gelingen? Werden wir die großen globalen Probleme bewältigen? Können wir den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kollaps verhindern?

Zukunft unternehmerisch gestalten

Die Wirtschaftskammern sind in Österreich die Interessensvertretung der Unternehmerinnen und Unternehmer. In den letzten Jahren wurde dieses sozialpartnerschaftliche System immer häufiger und intensiver kritisiert - häufig zurecht. Mein Zugang zu der Frage ist pragmatisch: So lange wir keine bessere Struktur zur Bündelung der unternehmerischen Kräfte und Interesse haben, sollten wir das bestehende System sinnvoll nutzen und gemeinsam weiter entwickeln. Denn es gibt auch sehr viele positive Effekte und Erfolge, die von der Wirtschaftskammer initiiert wurden und werden - speziell hier in Vorarlberg.
Wir dürfen aktuell den partizipativen Strategieprozess "Dis.Kurs Zukunft" der Wirtschaftskammer Vorarlberg begleiten. Eine sehr spannende, herausfordernde und lustvolle Aufgabe. Für den Kick-Off wurden über 100 Unternehmerinnen und Unternehmer eingeladen, um in sieben Untergruppen zentrale Probleme zu diskutieren und Zukunftsstrategien abzuleiten.
Hier einige Eindrücke:

Der 2-tägige Auftakt des Strategieprozesses war ein voller Erfolg. Es wurde intensiv diskutiert, Perspektiven wurden ausgetauscht, Ideen weiter entwickelt und konkrete Schlüsselthemen und -projekte für die Zukunft definiert.
Nun gilt es, dran zu bleiben, den Prozess weiter in die Breite zu bringen, gemeinsam zu lernen und die Umsetzung konsequent zu verfolgen.

Unternehmertum auf Vorarlberger Art

Der Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Hans Peter Metzler (Hotel Schiff), steht für "Unternehmertum auf Vorarlberger Art". Er steht als Person authentisch für

  • nachhaltige Entwicklung (ökonomisch, ökologisch, sozial),
  • Unternehmertum mit Geist und Haltung sowie
  • eine wertschätzende Kultur des Miteinanders.

In diesem Sinne wurde auch der Dis.Kurs Zukunft entwickelt und konzipiert: dialektisch, systemisch und nach den Prinzipien eines guten Gastgebers (Art of Hosting).

Kraftvolles Zukunftsbild

Mit Dis.Kurs Zukunft soll ein kraftvolles Zukunftsbild für den Wirtschafts- und Lebensraum entwickelt werden. Einige Aspekte dieses Zukunftsbildes sind schon relativ klar - andere müssen noch geschärft werden. Alle Beteiligten des Kick-Offs waren sich einig: Die Umsetzung kann nur gelingen, wenn möglichst viele Menschen am gleichen Strang ziehen - bei aller Vielfalt und den teils offensichtlichen Ziel- und Interessenskonflikten.
Ein markantes Zielbild wurde in der Arbeitsgruppe #digitaleInnovation ausgearbeitet: Es sollen 10.000 digitale Expert/innen ausgebildet und angezogen werden, um an digitalen Innovation und Geschäftsmodellen zu arbeiten. Denn sonst laufen wir Gefahr, in den nächsten Jahren wesentlich an Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen.
Hier ein Einblick in das Ergebnis, das an den zwei Halbtagen von den über 100 Teilnehmer/innen ausgearbeitet und am Ende der Veranstaltung präsentiert (!) wurde:

Fazit

Für gelingende Veränderung braucht es einen klaren, aufgeklärten und reflektierten Geist sowie eine mutige Haltung, den Status Quo zu verändern und zu verbessern. Ich bin sehr optimistisch, dass vieles gelingen wird, wenn wir den Prozess weiterhin so partizipativ, inspiriert und konsequent führen.
Stefan Hagen