Wir erleben derzeit einen der grundlegendsten gesellschaftlichen Transformationsprozesse der letzten Jahrzehnte - vielleicht Jahrhunderte. Soziologen wie Prof. Dr. Dirk Baecker sprechen vom "Übergang in die vernetzte Gesellschaft", der mindestens die gleiche Bedeutung für die Menschheit haben soll wie vorher die Entwicklung der Sprache, der Schrift und des Buchdrucks.
Getrieben und geprägt ist diese Entwicklung wesentlich durch die weltweite informationelle Vernetzung und damit verbunden

um nur einige Beispiele zu nennen.

Am Puls der Zeit

Unternehmer/innen und Führungskräfte sollten diese Entwicklungen kontinuierlich beobachten und versuchen, deren Auswirkungen zu verstehen. Nur so können Organisationen zukunftsorientiert gestaltet, geführt und gesteuert werden. Organisationales Lernen 2.0 sozusagen...

Menschen in Organisationen

In einer Wissensgesellschaft geht es - mehr denn je - um die Menschen. Denn menschliche Fähigkeiten und Potenziale werden zukünftig noch stärker den Erfolg oder Misserfolg von Unternehmen, Standorten und ganzen Volkswirtschaften determinisieren.
Aus der Sicht von Unternehmer/innen und Führungskräften ergeben sich dadurch zumindest folgende Konsequenzen:

  • "Great place to work": Die Talente und Spitzenkräfte schauen sich schon jetzt sehr genau an, für welchen Arbeitgeber sie sich entscheiden. Arbeit ist schon längst mehr als reine Erwerbsquelle - vielmehr ist der Arbeitsplatz (neben der Familie) eine der wichtigsten Quellen für Lebensglück und Lebenssinn. Dieses Bedürfnis müssen Organisationen heutzutage in verstärktem Ausmaß befriedigen.
  • Enterprise 2.0: Die neuen Kommunikationstechnologien (Wikis, Blogs, Soziale Netze, mobile Kommunikation...) sind vor allem eines: Eine Kulturrevolution. Sie verändern die Art und Weise, wie wir mit Information umgehen und vor allem, wie Menschen kommunizieren und zusammenarbeiten. Dies stellt aus Sicht vieler Führungskräfte eine beträchtliche Herausforderungen oder sogar Gefahr dar. Nur jene, die diese Entwicklung als CHANCE verstehen, werden in Zukunft zu den Gewinnern zählen.
  • Organisationales Lernen und Change Management: Die Geschwindigkeit, mit der sich geseschaftliche und wirtschaftliche Rahmenbedingungen ändern, hat dramatisch zugenommen. Menschen und Organisationen müssen darauf zukünftig noch viel rascher und vor allem wirkungsvoller reagieren, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Gleichzeitig steigt das Bedürfnis an Stabilität, Orientierung sowie sinn- und werteorientierter Führung in Unternehmen weiter an. Nachhaltige Lern- und Transformationsprozesse werden sich zukünftig noch stärker in diesem Spannungsfeld abspielen.

Aktuelle Studie: Zukunft der Arbeit

Die Technologieunternehmen Dell und Intel haben kürzlich die Ergebnisse einer weltweit durchgeführten Studie zum Thema "The Evolving Workforce" veröffentlicht. Der Fokus der Studie lag zwar auf Entwicklungen im Zusammenhang mit modernen Informations- und Kommunikationstechnologien. Gleichzeitig wird aber "zwischen den Zeilen" sehr deutlich, dass die neuen technologischen Möglichkeiten auch strategische, strukturelle und kulturelle Veränderungsprozesse zur Folge haben (müssen).

Einige Trends und Hypothesen aus der Studie sind (Quelle):

  1. Crowdsourcing und Cloud Computing: dezentrale Zusammenarbeit; moderne ICT-Anwendungen zur effektiven Unterstützung der Kommunikation und Kollaboration werden wichtiger
  2. Produktivität zählt - nicht Arbeitszeit: herkömmliche Beurteilungssysteme, die vor allem die Dauer der Anwesenheitszeit von Mitarbeiter/innen zur Grundlage haben, werden immer unwichtiger; die Bewertung der wirklichen Produktivität von Menschen und Teams hingegen nimmt stark an Bedeutung zu
  3. Generationenkonflikte: junge Menschen tun sich mit den neuen Technologien und den damit verbundenen Möglichkeiten naturgemäß leichter --> Spannungsfelder und Konflikte zwischen Generationen nehmen zu
  4. Werte statt Regeln: Führung und Organisation sollte sich stärker an Werten und Prinzipien orientieren, statt an umfangreichen und bürokratischen Regelwerken

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