März 15, 2020No Comments

5 Prinzipien, die in Krisenzeiten besonders wichtig sind.

In unserem Newsletter vom Freitag haben wir einige Prinzipien zusammen gefasst, die gerade jetzt von entscheidender Bedeutung sind:

  • DANKBARKEIT. 🙏 Eine der wichtigsten Tugenden haben wir vor vielen Jahren von David Steindl Rast gelernt: Dankbarkeit. Gerade jetzt sollten wir uns daran erinnern, wie privilegiert wir sind - trotz der aktuell anspruchsvollen Situation. Tiefe Dankbarkeit führt zu innerer Ruhe. Perception is everything.
  • KONSTRUKTIVE GRUNDHALTUNG. 🚀 Es gibt keinen Grund, die Nerven zu verlieren. Insbesondere Führungskräfte sollten nun eine positive und konstruktive Grundhaltung ausstrahlen. Authentisches (Ur)Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten, die Kraft der Gemeinschaft und die Tatsache, dass es gut werden wird.
  • DENKEN. HANDELN. 👊 Speziell in Krisensituation gilt, objektive Fakten zusammen zu tragen, besonnen nachzudenken und entschlossen zu handeln. Tag für Tag. Stunde für Stunde.
  • PROBLEME IN DEN FOKUS. 🔥 Ein Problem ist ein Zustand, den man nicht ignorieren kann. Wir müssen nun die zu lösenden Probleme in den Fokus stellen und sie konsequent lösen. Problem für Problem. Schritt für Schritt. Umgekehrt: Scheinprobleme dürfen nun keinen Platz haben.
  • WOHLWOLLENDE KONFRONTATION. 🙋‍♀️ Jetzt müssen wir in besonderem Maße Verständnis füreinander haben und aufbringen, uns gegenseitig unterstützen, uns durch gute Gespräche Mut zusprechen. Gleichzeitig braucht es aber auch Konfrontation mit dem, was nun getan werden muss. Wir brauchen jeden - jammern ist jetzt keine Option.

Führung muss führen.

Vor allem Unternehmer/innen und Führungskräfte sind jetzt gefordert,

  1. die Lage kontinuierlich und FAKTENBASIERT zu bewerten,
  2. STRUKTUREN einzurichten, die ein konzentriertes Krisenmanagement gewährleisten können (Information - Steuerung - Entscheidung) und
  3. MASSNAHMEN einzuleiten, die den Fortbestand des Unternehmens sichern.

Spätestens jetzt sollte klar sein: Es wird für viele Unternehmen ein Überlebenskampf. Je früher wir uns auf die außergewöhnliche Situation einstellen, umso wirkungsvoller werden die Entscheidungen sein.

Selber denken.

Noch ein letzter Gedanke: NIEMAND kann jetzt einen fertigen Plan haben. Wir können "nur" an unserer mentalen Fitness arbeiten und von Tag zu Tag bzw. Stunde zu Stunde lernen und wach bleiben.

Wir sind spätestens jetzt gezwungen, SELBER ZU DENKEN und die VERANTWORTUNG für uns, unsere Familien, unsere Nachbarn und Mitmenschen aber auch unsere Unternehmen zu übernehmen.

Es kommt nun auf jede und jeden an. Gemeinsam werden wir die Krise meistern und gestärkt daraus hervorgehen - persönlich, als Unternehmen und als Gesellschaft. 👊 ALLES WIRD GUT.

Stefan Hagen

März 4, 2020No Comments

Gute Geschäfte. Good Business.

Eine der Schlüsselfragen der Philosophie ist die Frage nach dem guten Leben. Entsprechend sollte die handlungsleitende Frage in der Wirtschaft des 21. Jahrhunderts jene nach dem guten Geschäft sein. Ein romantischer Gedanke?

Wirtschaft neu denken.

Auszug aus dem Buch "Quantenwirtschaft" des Wirtschaftsphilosophen Anders Indset:

Wir benötigen eine echte Aufklärung, eine Renaissance der Denker. Aber um Gesellschaft weiterzuentwickeln, braucht es zudem eine ökonomische Motivation, einen neuen Fortschrittsmotor.

Dieser Gedanke hat's in sich. Warum?

  • Wir müssen Wirtschaft völlig neu denken. Aber wirklich.
  • Wirtschaft ist der Schlüssel, um Gesellschaft zukunftsfähig zu gestalten.
  • Profitstreben und ökonomische Motivation ist nicht per se etwas Schlechtes.
  • Wirtschaft ist und bleibt der Fortschrittsmotor. Die große Frage ist, wie diese unbändige Kraft für wirklich nachhaltige Lösungen eingesetzt - fast schon instrumentalisiert - werden kann?

Soweit so gut. Warum haben wir aber trotzdem den Eindruck, dass uns das nicht so richtig gelingt? Überhaupt nicht. Der Grund liegt in unserer humanistischen Prägung. "Was?", werden Sie jetzt vielleicht denken. Ja.
Wir verwechseln Wirtschaft (= Sozialsystem) permanent mit Menschen (= bio-psychologische Systeme). Wir glauben, dass das Verhalten der Wirtschaft etwas mit Moral zu tun hätte. Hat es aber nicht. Wirtschaft ist moralisch dicht. Nur Menschen können Moral empfinden und moralisch handeln - die Wirtschaft kann es nicht. Sehr wohl aber können Menschen, die ihre Werte leben, wirtschaftliche Realitäten verändern. Das sind dann echte Unternehmerpersönlichkeiten, denen andere Menschen folgen (wollen).
Der eigentliche Hebel zu einer besseren (Wirtschaft)Welt sind harte Gesetze, Normen und Regeln, die menschliches Verhalten regulieren, beschränken und in gewissen Kontexten sogar determinieren. Nur so kommen wir zu einer nachhaltigen Wirtschaft und Gesellschaft. Spätestens jetzt sollte alle Romantik verflogen sein. 😉
Damit ich nicht missverstanden werde: Ich bin ein strikter Gegner von zu starker politischer Einflussnahme in unternehmerisches Wirken. Dort, wo Wirtschaft aber reguliert werden muss, muss die Einflussnahme umso intelligenter, klarer und wirkungsvoller sein. Die DSGVO ist ein aktuelles Musterbeispiel, wie es nicht geht. Katastrophal.
These 1: Es braucht harte strukturelle und regulatorische Maßnahmen, um zu einer nachhaltigen, zukunftsfähigen und guten Wirtschaft zu kommen.

Verantwortungsvolles Unternehmertum.

Bereits im 12. Jahrhundert wurde in Europa nachweislich das Leitbild des ehrbaren Kaufmanns in Kaufmannshandbüchern gelehrt. Leider haben wir diesen Gedanken und die damit verbundenen Prinzipien in vielen Bereichen verloren. Im Kern ist damit verantwortungsvolles Handeln der Teilnehmer/innen des Wirtschaftssystems gemeint. Ein Plädoyer, nicht nur für den Fortbestand und die Entwicklung des Unternehmens im engeren Sinne Verantwortung zu übernehmen, sondern auch für die Mitarbeiter/innen, Kunden, Lieferanten und sogar Wettbewerber sowie die Gesellschaft und Umwelt im größeren Sinne.
Da steckt alles drinnen. Wir müssen diese Wirtschaftsphilosophie nur wieder bewusst machen, tief verinnerlichen und unser Handeln und Entscheiden danach ausrichten.
These 2: Menschen, die in der Wirtschaft verantwortungsvoll und mit Weitblick handeln und entscheiden, können einen Unterschied machen. Immer.

Gute Geschäfte aufbauen und entwickeln.

Abschließend möchte ich noch fünf Schritte skizzieren, wie ein/e verantwortungsbewusste/r Unternehmer/in ein gutes Geschäft aufbauen und entwickeln kann?

  1. Markt - MÜSSEN: Was braucht die Welt? Was sind tiefer liegende Kundenbedürfnisse aber auch Notwendigkeiten im übergeordneten Sinn (gesellschaftlich, ökologisch, technologisch...), die für unser Geschäft handlungsleitend sind? Welche Probleme auf der Welt (= Zustand, den man nicht ignorieren kann) wollen wir lösen?
  2. Identität - SEIN: Wer bin ich? Wer sind wir? Was macht uns aus? Welche spezifischen Qualitäten, Kompetenzen und Fähigkeiten haben wir, die uns ausmachen?
  3. Ambition - WOLLEN: Was sind unsere echten Werte, Leidenschaften und Prinzipien? Was wollen wir auf der Welt bewirken? Wofür sind wir bereit zu kämpfen?
  4. Mitstreiter - WER: "Get the right people on the bus, first." (Jim Collins) Wer hat "Bock" auf das, was wir tun? Wer will den Weg gemeinsam mit uns gehen? Wer geht mit unserem Geschäft in Resonanz?
  5. Produkte - WAS, WIE: Welche konkreten Produkte und Leistungen wollen wir anbieten, mit denen sich (gutes) Geld verdienen lässt, die unserer Unternehmensphilosophie entsprechen und die einen messbaren Beitrag zur Problemlösung (im engeren und weiteren Sinne) auf der Welt leisten?

Ist doch eigentlich ganz einfach, nicht?
These 3: Gute Geschäfte aufzubauen ist einfach. Man muss nur die Muster dahinter verstehen und vor allem konsequent danach handeln. Das erfordert eine entsprechende Geistes-Haltung.

Ich werde das Thema "Good Business" in den nächsten Wochen noch etwas weiter beleuchten. Freue mich schon auf den kritisch-konstruktiven Austausch!
Stefan Hagen

September 16, 2018No Comments

Unternehmertum auf Vorarlberger Art. Gemeinsam Zukunft gestalten.

Eine gute und lebenswerte Zukunft liegt in unseren Händen. Aber wir müssen dafür kämpfen, Verantwortung übernehmen und ins Tun kommen - auf allen Ebenen unserer Gesellschaft. Zukunft wird im Hier und Jetzt gemacht.
Der Wirtschafts- und Lebensraum Vorarlberg - in dem wir leben und arbeiten dürfen - ist eingebettet in eine starke und prosperierende 4-Länder-Region. Mit viel Fleiß, Engagement und Kreativität entwickelte sich das kleine Vorarlberg in vielen Bereichen zur Vorzeigeregion. Das ist Segen und Fluch zugleich - denn der Erfolg der Vergangenheit führt häufig zu Trägheit, Selbstgefälligkeit oder übermäßiger Selbstreferenzialität in der Gegenwart.
Wir stehen vor derselben Herausforderung wie viele andere Regionen auch: Wird die Transformation in die "neue Welt" gelingen? Werden wir die großen globalen Probleme bewältigen? Können wir den ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Kollaps verhindern?

Zukunft unternehmerisch gestalten

Die Wirtschaftskammern sind in Österreich die Interessensvertretung der Unternehmerinnen und Unternehmer. In den letzten Jahren wurde dieses sozialpartnerschaftliche System immer häufiger und intensiver kritisiert - häufig zurecht. Mein Zugang zu der Frage ist pragmatisch: So lange wir keine bessere Struktur zur Bündelung der unternehmerischen Kräfte und Interesse haben, sollten wir das bestehende System sinnvoll nutzen und gemeinsam weiter entwickeln. Denn es gibt auch sehr viele positive Effekte und Erfolge, die von der Wirtschaftskammer initiiert wurden und werden - speziell hier in Vorarlberg.
Wir dürfen aktuell den partizipativen Strategieprozess "Dis.Kurs Zukunft" der Wirtschaftskammer Vorarlberg begleiten. Eine sehr spannende, herausfordernde und lustvolle Aufgabe. Für den Kick-Off wurden über 100 Unternehmerinnen und Unternehmer eingeladen, um in sieben Untergruppen zentrale Probleme zu diskutieren und Zukunftsstrategien abzuleiten.
Hier einige Eindrücke:

Der 2-tägige Auftakt des Strategieprozesses war ein voller Erfolg. Es wurde intensiv diskutiert, Perspektiven wurden ausgetauscht, Ideen weiter entwickelt und konkrete Schlüsselthemen und -projekte für die Zukunft definiert.
Nun gilt es, dran zu bleiben, den Prozess weiter in die Breite zu bringen, gemeinsam zu lernen und die Umsetzung konsequent zu verfolgen.

Unternehmertum auf Vorarlberger Art

Der Präsident der Wirtschaftskammer Vorarlberg, Hans Peter Metzler (Hotel Schiff), steht für "Unternehmertum auf Vorarlberger Art". Er steht als Person authentisch für

  • nachhaltige Entwicklung (ökonomisch, ökologisch, sozial),
  • Unternehmertum mit Geist und Haltung sowie
  • eine wertschätzende Kultur des Miteinanders.

In diesem Sinne wurde auch der Dis.Kurs Zukunft entwickelt und konzipiert: dialektisch, systemisch und nach den Prinzipien eines guten Gastgebers (Art of Hosting).

Kraftvolles Zukunftsbild

Mit Dis.Kurs Zukunft soll ein kraftvolles Zukunftsbild für den Wirtschafts- und Lebensraum entwickelt werden. Einige Aspekte dieses Zukunftsbildes sind schon relativ klar - andere müssen noch geschärft werden. Alle Beteiligten des Kick-Offs waren sich einig: Die Umsetzung kann nur gelingen, wenn möglichst viele Menschen am gleichen Strang ziehen - bei aller Vielfalt und den teils offensichtlichen Ziel- und Interessenskonflikten.
Ein markantes Zielbild wurde in der Arbeitsgruppe #digitaleInnovation ausgearbeitet: Es sollen 10.000 digitale Expert/innen ausgebildet und angezogen werden, um an digitalen Innovation und Geschäftsmodellen zu arbeiten. Denn sonst laufen wir Gefahr, in den nächsten Jahren wesentlich an Wettbewerbsfähigkeit einzubüßen.
Hier ein Einblick in das Ergebnis, das an den zwei Halbtagen von den über 100 Teilnehmer/innen ausgearbeitet und am Ende der Veranstaltung präsentiert (!) wurde:

Fazit

Für gelingende Veränderung braucht es einen klaren, aufgeklärten und reflektierten Geist sowie eine mutige Haltung, den Status Quo zu verändern und zu verbessern. Ich bin sehr optimistisch, dass vieles gelingen wird, wenn wir den Prozess weiterhin so partizipativ, inspiriert und konsequent führen.
Stefan Hagen

Oktober 28, 2013No Comments

Führungskräftetag: Gemeinsam Verantwortung übernehmen.

Für einen öffentlichen Kunden haben wir vergangene Woche einen Führungskräftetag konzipiert und umgesetzt. Das Motto des Tages war: Gemeinsam Verantwortung übernehmen. Die Impulse wurden von den Führungskräften sehr gut aufgenommen und in die Führungspraxis übertragen.
In diesem Blogbeitrag möchte ich kurz das Konzept des Führungskräftetages skizzieren.  Read more